Highlight am Montag – Georg Leiste beim Gästefrühstück

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Was, um Himmelswillen, treibt diesen Kerl eigentlich? Warum tut er uns solche Dinge überhaupt an? Vielleicht weil er aus unerfindlichen Gründen Menschen liebt, deren Münder weit offenstehen, sei es, weil sie lauthals Lachen oder einfach nur Staunen? Wenn Georg Leiste den Menschen doch so gerne in die Mundhöhle sieht, warum ist er dann eigentlich nicht Zahnarzt geworden? Doch Vorsicht, auch das kann noch passieren. Überraschend wäre so eine Mimikry nicht, jedenfalls nicht für den Zuschauer, der diesem wirbelwindigen Komiker und Artisten ausgesetzt ist. Der rechnet spätestens nach einer halben Stunde sowieso mit allem Möglichen – und Unmöglichen.

Georg Leiste gehört zu den ganz großen Comedy-Künstlern in Deutschland. Der 50 jährige aus dem Raum Köln ist so wandelbar wie kaum ein anderer in seiner Profession. Ob als schwergewichtige Pavarotti-Persiflage “Parmarotti”, als behäbiger Polizist, übereifriger Kellner, umständlicher Zuschauer, als Scheich, pralle Primaballerina auf dem Hochseil oder als pistolenschwingender Mexikaner – nicht nur in Fachkreisen gilt Georg Leiste als “Mann der 1000 Gesichter und der 1000 Geschichten”. Und vor allem: Er ist ein wahnwitziger Akrobat.
Gerade diese Mischung zwischen Komik und Artistik ist es, die seine Zuschauer begeistert.

Was hat den kleinen Georg eigentlich dazu gebracht, ein großer Unterhalter zu werden? An seinem Geburtstort kann es nicht liegen, denn in schwarzwäldischen Waldshut, direkt an der Schweizer Grenze, sind die Menschen nicht gerade für ihre kommunikative Art berühmt. War es vielleicht, weil er dann in München aufgewachsen ist, eine Stadt, die ihr Selbstverständnis gerne aus Show, Unterhaltung und viel Bussi-Bussi zieht? Oder war es die liberale Waldorfschule, die Georg Leiste besuchte und die seinen kreativen Talenten und Neigungen voll entgegenkam?

Wie dem auch sei, schon sehr früh wurde Klein-Georgs Talent, Menschen zu unterhalten, entdeckt. Keine geringere als der legendäre Fassbinder-Star Hanna Schygulla holte den damals zehnjährigen Jungen auf die Bühne, als sie beim Theaterstück “Momo” Regie
führte. Das damalige Lampenfieber schien sich positiv auf Georgs kreativen Organismus ausgewirkt zu haben, denn drei Jahre später
trat er erstmals öffentlich auf dem Hochseil auf – zum Schrecken seiner Eltern. Georg erkannte seine Berufung, wirkte in verschiedenen Theaterstücken mit und besuchte 1981 die Clownschule “Scuola Teatro Dimitri” im Schweizer Kanton Tessin. Drei Jahre lang dauerte die Ausbildung durch den weltberühmten Schweizer Clown Dimitri, der ihm Pantomime, Akrobatik und Tanz beibrachte und ihn fit machte für eine vielbeachtete Europatournee der “Compagnia Teatro Paravento”. Für seine Künste wurde Georg Leiste als bester Nachwuchsclown ausgezeichnet.

Doch immer alleine auf der Bühne wollte Georg dann auch nicht sein. Um gegen das brüllende, lachende und “Mehr! Mehr!”- fordernde Publikum besser anzukommen, gründete er mit Thomas Bruchhäuser im Jahr 1989 das Comedian-Duo „Tébé & Leiste“ – mit einem unglaublichen Erfolg. Die beiden Unterhaltungskünstler feiern seitdem in sämtlichen führenden Varietéhäusern der Republik einen Erfolg nach dem anderen, sie sind vertreten auf großen Festivals und gebucht für die wichtigsten Galas und Messen. Zu sehen sind “Tébé & Leiste” auch immer häufiger im TV (ARD, ZDF, ORF, RTL und WDR). Ein Glanzlicht ihrer Karriere war die Verleihung des renommierten Schweizer “Falkenpreis” in der Sparte Comedy und Akrobatik.Parallel zum Duo “Tebe & Leiste“ gründete Georg Leiste mit einem weiteren Kollegen, Alex Andrioni, das Comedyduo “Andrioni & Leiste“ und produzierten “Komikaze“ unter der Regie von Thomas Bruchhäuser.

Ob in den großen Varietés oder den Theaterbühnen Deutschlands, ob im Circus Roncalli, bei Galas, TV-Sendungen wie der Kochsendung mit Ralf Zacherl – Georg Leiste zeigt, dass die Welt zwischen Schwerkraft und Lachkrampf wohl eine der besten aller möglichen Welten sein kann.